Alle Informationen rund um die TMS Vorbereitung und die Bewerbung zum Medizinstudium
Präpkurs Medizinertest hat alle wichtigen Informationen zum deutschen Medizinertest zusammengestellt. Im wesentlichen behandeln wir drei Themen:
- Was ist der TMS und wie läuft die Bewerbung & Bewertung des TMS ab
- Optimale TMS Vorbereitung
- Bewerbung zum Medizinstudium
Solltest du Fragen & Anregungen haben, kannst du uns gerne eine email an info@praepkurs-medizinertest.de schreiben
Was ist der TMS?
Über den Test für medizinische Studiengänge
Der Test für medizinische Studiengänge – kurz TMS – ist der größte deutsche Studierfähigkeitstest. Zwar ist die Teilnahme am TMS freiwillig, doch nehmen die meisten Universitäten mittlerweile das Testergebnis in ihre Zulassungskriterien auf, so dass der Test für die meisten Medizinbewerber im Prinzip obligatorisch ist. Einzelheiten zum Bewerbungsverfahren findest du auf hochschulstart.de und weiter unten auf dieser Seite. Da die Teilnahme nur einmal möglich ist, sollte der Termin aufgrund der Wichtigkeit gut ausgewählt und die TMS Vorbereitung entsprechend ernst genommen werden. Der Test findet jedes Jahr an einem Samstag im Mai statt; Ergebnisse werden idR. im Juli veröffentlicht, so dass für Abiturienten die Bewerbung auf einen Studienplatz noch problemlos möglich ist. Eine Ausnahme stellte 2020 als Pandemiejahr dar: es kam zu erheblichen Verzögerungen und letztendlich wurde der TMS auf zwei Termine im Juli bzw. August mit jeweils individuellen Aufgaben aufgeteilt. Da diverse Fristen der Universitäten ebenfalls verschoben wurden, kam es zu keiner Benachteiligung beim Bewerbungsprozess zum Medizinstudium.
Geschichte des TMS
Der Test für medizinische Studiengänge wurde in seiner jetzigen Form an den baden-württembergischen Universitäten im Jahr 2007 wieder eingeführt. Zuvor war er bereits in einer ähnlichen Form 1986 – 1997 in Deutschland im Einsatz. Seitdem hat sich der TMS über ganz Deutschland verbreitet und wird an etlichen Standorten durchgeführt und an den meisten Universitäten zur Auswahl von Studienbewerbern verwendet. Hintergrund war das von jeher hohe Verhältnis von Bewerbern auf die vorhandenen Studienplätze und der Ruf nach einem fairen Auswahlverfahren. Näheres siehst du in der Grafik unten. Der TMS war nie unumstritten, sowohl was Inhalte & Trainierbarkeit angeht, als auch, dass der Test die Auswahlprobleme der Universitäten nicht löst. Im artverwandten EMS in der Schweiz tauchten vor einigen Jahren Altfragen des TMS auf, welche die Ergebnisse verzerrten. Die Trainierbarkeit des Tests ist ebenfalls gegeben, obwohl der Test als Eignungstest gedacht ist. Außerdem bewerben sich nach wie vor bewerben ca. vier bis fünf Bewerber auf einen Studienplatz der Humanmedizin. Weitere Informationen findest du auch auf der entsprechenden Wikipedia-Seite.
Bewerberzahlen an deutschen Hochschulen
Seit Jahren überschreiten die Bewerberzahlen für Medizin die Zahl der tatsächlich vorhandenen Studienplätze gewaltig. Dieses Verhältnis blieb zuletzt erfreulicherweise immerhin stabil: auf die 43.631 Bewerber zum Wintersemester 2018/19 kamen 9.232 Studienplätze, also ein Verhältnis 4,73 Bewerber pro Studienplatz. Für Zahnmedizin liegt das Verhältnis bei 4.244 Bewerbern auf 1.076 Studienplätze oder bei 3,94:1 und damit somit deutlich günstiger. Für das Wintersemester 2020/21 wird mit einer Bewerberzahl von ca. 42.000 gerechnet (Stand: September 2020).
TMS 2020
Änderungen im TMS
Präpkurs Medizinertest holt sich sowohl von Altkunden als auch durch Umfragen vor Ort aktuellste Informationen zum jeweils letzten Medizinertest ein und macht sich dadurch ein präzises Bild vom aktuellen Test. Dies ist wichtig für unsere Kunden und deren Vorbereitung auf den nächsten Test für medizinische Studiengänge.
Uns liegen nach Abschluss unserer Umfragen und Recherchen folgende Informationen zu Neuerungen im Jahr 2020 vor: Neuerungen betrafen, wie schon in den Jahren vor allem den Konzentrationstest. Näheres findest du vor allem in dem entsprechenden Kapitel weiter unten. Außerdem wurde die Aufgabengruppe „Figuren Lernen“ mal wieder etwas angepasst. Beispielaufgaben findest du in unserem kostenlosen Übungsbereich. Beachte beim Lernen bitte, dass die kommerziell vertriebenen Materialien vom Testanbieter auch in neueren Auflagen nicht auf diese Änderungen eingehen und weiterhin mit alten Aufgaben arbeiten. Du findest weitere Informationen zu diesem Thema im Kapitel „Aufgabengruppen des TMS“.
Termine
Der nächste TMS findet am Samstag, dem 8. Mai 2020 statt. Der Anmeldezeitraum wird zwischen dem 1. Dezember 2020 und 15. Januar 2021 liegen. Die Termine werden auf tms-info.org bekanntgegeben.
Aufbau des Tests
Inhalte des Tests
Der deutsche TMS testet Fähigkeiten, kein Wissen. Aus diesem Grund besteht – anders als im österreichischen MedAT – die Vorschrift, dass er nur einmal abgelegt werden kann. Die geprüften Fähigkeiten werden also als grundsätzlich stabil bewertet. Der insgesamt etwa 5-6-stündige Test bezieht verschiedene Fähigkeiten wie Arbeit unter Stress, räumliches Vorstellungsvermögen, Merkfähigkeit und Textverständnis (u.a.) in die Bewertung ein. Beispielaufgaben findest du in unseren kostenlosen TMS-Übungen, im folgenden Kapitel oder auch in diesem nicht mehr ganz aktuellen Artikel aus dem Spiegel. Die Aufgaben sind in sogenannte „Aufgabengruppen“ gegliedert. Hier haben wir dir alle Themen als Überblick zusammengefasst. Wir gehen im nächsten Kapitel auf jede einzelne Aufgabengruppe genauer ein.
Den TMS kannst du dir wie eine kleine Modellversion vom ganzen Medizinstudium vorstellen. Diverse Aufgabengruppen testen Fähigkeiten, die auch in deinem zukünftigen Studium vonnöten sind: etwa Textverständnis, um zügig Fallberichte oder wissenschaftliche Papers präzise auffassen zu können, räumliches Vorstellungsvermögen, um dich in der Anatomie besser zurechtzufinden oder aber Merkfähigkeit für dein Lernvermögen. Unterschiedliche Aufgabengruppen verlangen z.T. total unterschiedliche Vorbereitung und Herangehensweisen. Über die Trainierbarkeit der einzelnen Aufgabengruppen kannst du dich im Kapitel „Trainierbarkeit des TMS“ informieren.
Aufgabengruppen im TMS
Insgesamt prüft der Test für medizinische Studiengänge – wie bereits oben erwähnt – neun verschiedene Teilgebiete, genannt „Aufgabengruppen“ ab. Diese testen mitunter sehr unterschiedliche Fähigkeiten. Wir möchten sie dir hier kurz vorstellen. Da manche Aufgabengruppen sehr umfangreich sind, reißen wir die Themen hier zum Teil nur an. Um dir die Themen in Gänze zu Gemüte zu führen, findest du in unserem Onlinebereich viele weitere kostenlose TMS Übungsaufgaben.
Aufgabengruppe „Muster Erkennen“
„Muster Erkennen“ ist die allererste Aufgabengruppe im TMS und die hat es direkt mal in sich: 24 Aufgaben sollen in gerade mal 22 Minuten bearbeitet werden. Ziel jeder Aufgabe ist es, aus fünf Bildausschnitten eines großen Gesamtbilds jenen Ausschnitt auszuwählen, welcher genau deckungsgleich mit dem Gesamtbild ist. Um das zu verdeutlichen, hier ein Beispiel:
Wenn du die Bildausschnitte mit dem großen Gesamtbild vergleichst, wirst du in vier von fünf einen Fehler entdecken: eine Verschiebung, das Verschwinden oder Verändern einer Form beispielsweise. Auch wenn die Aufgabengruppe intellektuell nicht sonderlich anspruchsvoll ist, musst du diese Aufgabengruppe üben, um mit dem Zeitdruck klarzukommen. Hier haben wir übrigens noch die Auflösung für dich: du findest (rot umrandet) in den Antwortmöglichkeiten A-D jeweils einen Fehler. (E) wäre somit die richtige Antwort.
Textaufgaben im TMS
Der Test für medizinische Studiengänge testet diese Art von Aufgaben gleich zweimal: einmal unter dem Namen „medizinisch naturwissenschaftliches Grundverständnis“ (24 Aufgaben) und einmal als „Textverständnis“ (ebenfalls 24 Aufgaben). Vom Prinzip her sind die Aufgaben sehr ähnlich: dir wird ein Text präsentiert, aus dem du bestimmte Informationen herauslesen sollst, die anschließend abgefragt werden. Wichtig zu wissen ist, dass keinerlei Vorwissen vorausgesetzt wird. Du findest also sämtliche zur Lösung notwendige Infos im Text. Der Unterschied zwischen „medizinisch naturwissenschaftliches Grundverständnis“ und „Textverständnis“ liegt darin, dass in ersterer Aufgabengruppe 24 lediglich kurze Texte mit je einer Frage geprüft werden, wohingegen in „Textverständnis“ der Fokus auf dem tiefergehenden Verständnis von insgesamt vier längeren Texten liegt, zu denen anschließend jeweils sechs Fragen gestellt werden. „Medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis“ ist vormittags die dritte Aufgabengruppe und „Textverständnis“ erwartet dich als dritte Aufgabengruppe des Nachmittagsteils. Hier haben wir eine Beispielaufgabe für dich, die wegen des kurzen Textes eher an „medizinisch naturwissenschaftliches Grundverständnis“ als an „Textverständnis“ erinnert.
Text:
„Bakterielle Resistenzen gegen Antibiotika stellen heutzutage im Krankenhausbetrieb eine wesentliche Herausforderung dar. Sogenannte „nosokomiale Infektionen“, also Infektionen mit speziellen Krankenhauskeimen betreffen mittlerweile mehrere zehntausend Patienten jährlich. Einer dieser Keime ist „MRSA“, ein grampositives Bakterium, welches gegen bestimmte Antibiotika der Penicillin-Klasse völlig immun ist. Diese Penicillin-Antibiotika sind deshalb nicht nutzlos, können sie doch immer noch gegen andere Keime verwendet werden. Einer dieser Keime ist „ESBL“, ein gramnegatives Bakterium, was zusätzlich mit Carbapenemen behandelt werden kann. MRSA besitzt gegen diese Antibiotikaklasse aber ebenfalls Resistenz. „3MRGN“ und „4MRGN“ sind gramnegative Bakterien, die auch gegen viele Antibiotika resistent sind. Der Unterschied zwischen ihnen ist die Carbapenem-Resistenz (4MRGN ist resistent, 3MRGN nicht).“
Frage:
Carbapeneme sind gegen welche Bakterienklassen wirksam?
(A) 3MRGN & MRSA
(B) 3MRGN & ESBL
(C) 4MRGN & MRSA
(D) ESBL & MRSA
(E) 3MRGN
Korrekte Antwort: (B)
Aufgabengruppe „Schlauchfiguren“
Ebenfalls zur Gruppe der Aufgaben mit erhöhtem Stresslevel muss man definitiv die Aufgabengruppe „Schlauchfiguren“ zählen: 24 Aufgaben müssen in 15 Minuten bearbeitet werden. Diese Aufgabengruppe ist die dritte, die dir im Test begegnen wird. Du erhältst in dieser Gruppe pro Aufgabe jeweils zwei Bilder von einem Glaswürfel mit diversen Kabeln als Inhalt. Diese Bilder zeigen den Würfel aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Du sollst entscheiden, aus welcher Perspektive der rechte Würfel zu sehen ist. Diese Aufgabengruppe testet natürlich dein räumliches Vorstellungsvermögen. Tatsächlich ist dies im Medizinstudium eine nützliche Fähigkeit, wenn etwa anatomische Strukturen in Beziehung zueinander gebracht werden müssen. Anhand eines Beispiels wird es klarer:
Die Antwortmöglichkeiten A-E entsprechen den möglichen Perspektiven. Merke, dass der linke Würfel jeweils die „Primäransicht“ ist und damit Ausgangspunkt deiner Überlegungen. Die „Sekundäransicht“ rechts soll anhand der Lösungsmöglichkeiten beurteilt werden. Die richtige Antwort hier ist: (D). Dies kann dadurch begründet werden, dass man von oben auf den Würfel schauen müsste, um zur Sekundäransicht zu gelangen. Diese Aufgabengruppe gilt als eine der recht gut trainierbaren. Weitere Übungen findest du in unserem Onlinebereich.
Aufgabengruppe „Quantitative & formale Probleme“
In dieser Aufgabengruppe sind 24 Aufgaben innerhalb von 60 Minuten zu lösen. Diese Aufgaben umfassen Themengebiete wie Prozentrechnung, einfache Terme, Dreisatz und Verhältnisrechnung, manchmal auch in Kombination mit einfachen Grafiken. Dir wird jeweils ein kurzer Text mit Informationen vorgelegt, anhand derer du auf die richtige Lösung – natürlich im Multiple-Choice-Verfahren – kommen sollst. Wichtig zu wissen ist, dass weder großartige Kopfrechenfähigkeiten noch Vorwissen nötig sind. Mathematische Grundlagen aus dem Grundkurs sind definitiv ausreichend, soweit sie sicher sitzen. Hier alle Typen von Aufgaben darzustellen, würde den Umfang des Artikels sprengen, weshalb wir dir unseren kostenlosen Onlinebereich ans Herz legen wollen. Hier haben wir aber ein kurzes Beispiel für dich:
Frage:
Ein Dienstarzt in der Nachtschicht ist zuständig für eine kardiologische Station sowie die Notfallambulanz. Auf der kardiologischen Station sind 15 Patienten mit Auffälligkeiten zu untersuchen. In der Ambulanz hat er bereits 6 Patienten untersucht, die sich mit Symptomen vorgestellt haben. Gegen 1.00 Uhr nachts hat der Arzt 9 der stationären Patienten untersucht und 75% der ambulanten. Welche Aussage ist korrekt?
Antworten:
(A) In der Ambulanz warten aktuell 6 Patienten.
(B) In der Ambulanz und auf Station müssen noch gleich viele Patienten bereits untersucht werden.
(C) In der Ambulanz und auf Station waren in der gesamten Nacht gleich viele Patienten zu untersuchen.
(D) In der Ambulanz warten aktuell 2 Patienten auf ihn, auf Station noch 3.
(E) Auf Station wurden bereits 60% der zu untersuchenden Patienten vom Arzt gesehen.
Korrekte Antwort: (E)
Aufgabengruppe „Konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten“
Diese Aufgabengruppe zielt darauf ab, deine Fähigkeit, unter Stress eine Konzentrationsaufgabe zu bewältigen, zu testen. Die Aufgabenstellung ist in der Regel recht stumpf. Typisch für diese Aufgabengruppe ist seine hervorragende Trainierbarkeit. Du findest aus diesem Grund einen Konzentrationstest-Generator in unserem kostenlosen Onlinebereich, mit dem du dir unbegrenzt Konzentrationstests erstellen kannst. Du wirst im Konzentrationstest mit 40 Zeilen von jeweils 40 Zeichen konfrontiert, aus denen du bestimmte Zeichen markieren sollst. Besonderheit an dieser Aufgabengruppe ist, dass du beim Markieren der korrekten Zeichen (siehe Beispielaufgabe) keine falschen anstreichen darfst, denn diese geben Punktabzug. In allen anderen Aufgabengruppen ist dies nicht der Fall. Dort solltest du notfalls raten, hier dagegen nicht. Hier zwei Zeilen einer Beispielaufgabe, wie sie in ähnlicher Form vor einiger Zeit im TMS gestellt wurde. Lass dich nicht durch „Nebengeräusche“ wie „ü“ verwirren.
Aufgabe: Bitte streichen Sie sämtliche „u“ an, die vor einem „v“ stehen.
u u u v ü V U v u v v Ü Ü v ü v u v u V ü v v u v u v U v V u V V u v U V ü v u
u V ü v v u u v v u v v Ü Ü v ü V u V V u v u v u ü V U u v U V ü v u v u v U v
Lösung: dick markierte Zeichen sind richtigerweise anzukreuzen.
u u u v ü V U v u v v Ü Ü v ü v u v u V ü v v u v u v U v V u V V u v U V ü v u
u V ü v v u u v v u v v Ü Ü v ü V u V V u v u v u ü V U u v U V ü v u v u v U v
Neuerungen 2020: Von ehemaligen Teilnehmern des TMS 2020 wissen wir, dass der Konzentrationstest wieder etwas abgeändert wurde. In einer der beiden Versionen kam eine Additionsaufgabe vor (‚markiere jede Zahl, die mit der vorherigen „5“ ergibt!‘), in der anderen hingegen eine einfache Betrachtungsaufgabe (‚markiere alle Zahlen, deren Wert der Anzahl sie umgebender Balken entspricht!‘). In unserem kostenlosen Übungsbereich kannst du dir Konzentrationstests zum Üben erstellen.
Merkfähigkeitsaufgaben im TMS
Die beiden Gedächtnisprüfungen des Tests für medizinische Studiengänge finden direkt nach der Mittagspause statt. Wichtig zum Verständnis ist ihr zweigeteilter Charakter: als erstes werden Informationen in einer „Einprägephase“ erlernt und diese erst in der zweiten Phase, der „Reproduktionsphase“ abgefragt. Dazwischen findet sich übrigens die Aufgabengruppe „Textverständnis“ (s.o.). Zwischen den Phasen liegt somit etwa eine Stunde Zeit, in welcher du die Informationen im Kopf behalten sollst. Es kommen zwei Aufgabengruppen vor: „Figuren Lernen“ und „Fakten Lernen“. Beide sind mit entsprechender Herangehensweise sehr gut zu lösen und Teilnehmer unserer TMS Vorbereitungskurse erhalten jeweils die Maßgabe, volle Punktzahl zu erreichen.
Figuren Lernen
In der Einprägephase sollst du insgesamt 20 Figuren mit jeweils 5 Flächen betrachten und bestenfalls einprägen. Eine dieser Flächen ist jeweils schwarz gefärbt (siehe Beispiel). Für das Lernen hast du allerdings lediglich vier Minuten Zeit. Nach einer Stunde – in der Reproduktionsphase – werden dir die gleichen Figuren erneut vorgelegt. Diesmal enthalten die Felder Buchstaben für die Antwortmöglichkeiten A-E und die schwarze Fläche fehlt. Deine Aufgabe ist es nun, dich zu erinnern, welche Fläche zuvor schwarz gefärbt war. Die korrekte Antwortmöglichkeit ist jeweils jene, die in dieser Fläche steht, im Beispiel also: (A). Zur Beantwortung der 20 „Fragen“ hast du übrigens 5 Minuten Zeit. Die Figuren werden in der Reproduktionsphase in anderer Reihenfolge angezeigt und die Antwortmöglichkeiten sind willkürlich auf den Flächen verteilt. (A) ist also bspw. nicht immer oben zu finden.
Fakten Lernen
Ähnlich aufgebaut, verlangt diese Aufgabengruppe, dir 15 Personen mit jeweils 5 Fakten, also insgesamt 75 Fakten einzuprägen. Für das Lernen hast du sechs Minuten Zeit; Stress wird also wieder mal groß geschrieben. Die Informationen sind immer gleich aufgebaut: die Personen sind in 15 Zeilen sortiert und die erste Info ist immer der Name (manchmal recht phantasievoll und innerhalb von Dreiergruppen auch in irgendeiner Form themenverwandt, siehe Beispiel). Als nächstes wird das Alter dargestellt, anschließend der Beruf, ein willkürliches Attribut und zuletzt die Krankheit. Hier ein Beispiel, allerdings nur mit drei statt der originalen 15 Zeilen. Du findest komplette Durchgänge dieser Aufgabengruppe in unserem kostenlosen Onlinebereich, um dir ein genaues Bild zu verschaffen.
In der Reproduktionsphase nach einer Stunde werden dir innerhalb von sieben Minuten 20 Fragen zu diesem Patientenkollektiv gestellt. Diese könnten lauten:
Welchen Beruf hat Frau Rabe?
Wie alt ist der Patient mit der Fraktur?
Wie lautet der Name von dem Patienten, der von Beruf Fischer ist?
Auch in dieser Aufgabengruppe erhältst du die typischen fünf Antwortmöglichkeiten, was die Lösung natürlich wesentlich erleichtert. Nichtsdestotrotz sollte ein TMS-Teilnehmer unbedingt vorbereitet an diese Aufgabengruppe herangehen und sich eine gute Strategie zurechtlegen.
Neuerungen 2020: Von ehemaligen Teilnehmern des TMS 2020 wissen wir, dass die Aufgabengruppe „Figuren Lernen“ erneut etwas abgeändert wurde. Die Teilnehmer berichteten von tendenziell wieder etwas leichteren Figuren, nachdem der Trend die letzten Jahre eher in Richtung schwerer gegangen war. Insbesondere wurde berichtet, dass die Ähnlichkeit der Figuren nicht mehr ganz so groß war. In unserem kostenlosen Übungsbereich kannst du dir das Niveau von 2020 wohl am ehesten mit dem Download „Figuren Lernen – schwierig“ vor Augen führen. Beachte aber, dass es nächstes Jahr bereits wieder schwieriger sein kann.
Diagramme und Tabellen
Wie der Name der Aufgabengruppe schon verrät, ist dies eine eher mathematiklastige Aufgabengruppe, in der es um die Interpretation von grafisch dargestellten Informationen geht. Es sollen 24 dieser Aufgaben innerhalb von 60 Minuten bearbeitet werden. Von Balken- über Linien- bis Kreisdiagramm, auch in Kombination mit Tabellen, kommt hier im Prinzip alles vor. Die Darstellung aller Inhalte würde diesen Artikel sprengen, weshalb wir dir auch in diesem Fall unseren kostenlosen Onlinebereich ans Herz legen. Dort findest du auch solche Aufgaben zum Üben. Ein Beispiel haben wir dennoch für dich:
Frage:
Die Krankenkasse bezahlt für die Operation von Dickdarmtumoren einen festen Betrag von 2000€ an ein Krankenhaus. Zusätzlich erhält das Haus pro Tag, den der Patient im Krankenhaus verbringt weitere 100€. Ab einem bestimmten Tag (blaue Linie) kürzt die Krankenkasse diese Tagespauschale um 50€, um zu lange Liegezeiten zu vermeiden. Das Krankenhaus hat für die Versorgung der Patienten pro Tag Aufwendungen von ca. 150€. In dem Krankenhaus arbeiten verschiedene Ärzte, welche völlig unterschiedliche Ansätze und Operationsmethoden verwenden. Markant ist, dass die Patienten je nach OP-Methode sehr unterschiedliche Liegezeiten haben. Welche OP-Methoden sind für das Krankenhaus die beiden günstigsten?
Antwort
(A) Die Methoden 1 & 5
(B) Die Methoden 2 & 3
(C) Die Methoden 5 & 6
(D) Die Methoden 1 & 4
(E) Die Methoden 4 & 5
Richtige Antwort: (C)
Trainierbarkeit des TMS
Ist der TMS trainierbar?
Der deutsche Test für medizinische Studiengänge sowie der artverwandte EMS testen unterschiedliche intellektuelle Fähigkeiten seiner Prüflinge. Im Gegensatz zum MedAT testet der TMS aber kein Vorwissen ab und kann nur einmal abgelegt werden. Dementsprechend wurde vom Testanbieter ITB Consulting ein Testverfahren entwickelt, das möglichst wenig trainierbar sein soll. In der Vergangenheit zeigte sich jedoch deutlich, dass dies nicht der Fall ist – Teilnehmer, die zuvor eine ausführlichere TMS Vorbereitung durchlaufen hatten, schnitten durchschnittlich deutlich besser ab. Dass der TMS trainierbar ist, stellt heute selbst der Entwickler nicht mehr in Frage. Folgerichtig bereitet sich heute der weitaus größte Teil der TMS-Teilnehmer zunehmend tiefgreifender auf alle Aufgabengruppen des Tests vor.
Wer sich selbst auf den Medizinertest vorbereitet, wird die Erfahrung machen, dass allein die initiale Auseinandersetzung mit den TMS-Aufgaben bereits einen großen Unterschied hinsichtlich der Ergebnisse macht. Wir konnten auch objektiv bei den Teilnehmern unserer Präpkurs TMS-Seminare während des wiederholten Durchlaufens von TMS Simulationen einen initialen Anstieg der Leistung sehen, selbst wenn zunächst keine Lösungsstrategien eingeübt wurden und die Probanden nur intuitiv zu lösen begannen. Erst im Verlauf der weiteren Übung nahmen die Fortschritte wie auch bei einem Sporttraining tendenziell ab. Diese Phase kannst du aber dennoch nutzen, um deine erlernte Strategie zu festigen und deine Leistung zu stabilisieren. Wir empfehlen dir deshalb, auch dann noch zu üben, wenn du ein vermeintliches Leistungsplateau bereits erreicht hast.
Diese typische initiale Verbesserung ist unter anderem begründet durch:
- Vertrautheit mit den Aufgaben
- Zeitersparnis durch schnelleres Auffassen der Aufgabenstellungen
- Gewöhnung an den Zeitdruck & Stress
Über das bloße repetitive Üben der Aufgaben hinaus empfiehlt sich das Einüben persönlicher Lösungsstrategien, welche meistens mit einer deutlichen Beschleunigung der Denkprozesse, Verbesserung des Gedächtnisses oder des räumlichen Vorstellungsvermögens einhergehen.
Wie bereiten sich andere Testteilnehmer vor?
Auch abseits von Produzenten von Vorbereitungsliteratur oder TMS Vorbereitungskursen stellt heute kaum noch jemand die Wirkung von Training auf die TMS Ergebnisse in Frage. Mehr noch: die gut trainierbaren Aufgabengruppen sind der Allgemeinheit weitestgehend bekannt. Ein Schwerpunkt auf diese Aufgabengruppen ist deshalb heutzutage nicht mehr ausreichend, da ja die breite Allgemeinheit ein ähnliches Vorgehen pflegt. Diese Aufgabengruppen sind meist stark standardisiert und dadurch strategisch erlernbar. Es sollte stattdessen der Fokus ebenso auf den schwieriger zu trainierenden Aufgaben liegen, die von der Allgemeinheit gemieden werden. In der Vergangenheit gab es bestätigte Berichte vom Schweizer EMS, dass bereits verwendete Aufgaben aus den Vorjahren erneut eingebracht wurden (sogenannte „Altklausurfragen“) und diese Aufgaben durch Seminaranbieter vorab bekannt gegeben wurden. Es ist nicht davon auszugehen, dass dies noch einmal der Fall sein wird. PräpkursTMS wird dich dennoch immer auf dem Laufenden halten und wertet kontinuierlich das Feedback und die Angaben der letztjährigen Testteilnehmer aus, um in unseren Übungsaufgaben die größtmögliche Realistik zu gewährleisten.
Unterschiede bei den Aufgabengruppen
Es bestehen ohne Frage große Unterschiede bezüglich der Trainierbarkeit der Aufgabengruppen. Ein sehr gutes Beispiel ist die Aufgabengruppe „Fakten Lernen“. Mithilfe einer sicheren und gut eingeübten Lösungsstrategie sind sämtliche Punkte sicher zu erreichen, wohingegen hier ungeübte Testteilnehmer auffällig schlecht abschneiden und die Aufgabe typischerweise als extrem schwer erleben. In unserer Lernampel kannst du sehen, in welchen Aufgabengruppen PräpkursTMS seine Kursteilnehmer bislang am besten voranbringen konnte. Es gibt noch einen Unterschied zwischen solchen Aufgaben, bei denen du eher eine bestimmte Strategie erlernen und anwenden solltest, sowie denjenigen Aufgaben, bei welchen du besonders von besonders hohem Übungsaufwand profitierst. Am meisten ist letzteres natürlich beim Konzentrationstest der Fall. Aus diesem Grund bieten wir in unserem kostenlosen Online-Bereich einen Generator für Konzentrationstests an, mit dem du dir unendlich Tests erstellen und runterladen kannst. Der Effekt ist deutlich spürbar.
Wieviel Verbesserung kann man durch Training erreichen?
Dies hängt zum einen von der Aufgabengruppe und zum anderen von deinem ursprünglichen Können ab. Als groben Richtwert kann man 50-80% Punkteverbesserung ansetzen, was entsprechend der kompetetiven Bewertung des TMS sehr weite Sprünge im Prozentrang bewirkt. Allerdings bestehen große Unterschiede in den Aufgabengruppen.
Fazit
Obwohl der Testveranstalter ITB Consulting drauf hinweist, dass der Test nicht trainierbar sei, empfiehlt auch er eine mindestens 30- bis 40-stündige Vorbereitung. Dies entspräche der fünfmaligen Durchführung einer kompletten Testsimulation. Selbst bietet ITB jedoch lediglich zwei Vollversionen des Tests an, die noch dazu trotz neuer Auflagen seit Jahren nicht aktualisiert wurden. Abschließend kann man sagen: Der TMS ist definitiv trainierbar und wird von dem Großteil der Testteilnehmer auch entsprechend ernsthaft angegangen. Unterschiede bestehen zwar in den einzelnen Aufgabengruppen, jedoch kann in jeder ein Fortschritt durch eine gezielte TMS Vorbereitung erreicht werden.
Bewertung des TMS
Bewertungsschema des TMS
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Bis auf die Aufgabengruppe „konzentriertes & sorgfältiges Arbeiten“ werden sämtliche Aufgaben im TMS per Multiple-Choice-Verfahren gelöst. Dir werden stets fünf Antwortmöglichkeiten (A-E) gegeben, zwischen denen du entscheiden musst. Richtig ist immer genau eine Antwort. Für die Auswertung des Tests werden drei Ergebnisse errechnet: (1) der Prozentrang, (2) der Testwert und (3) das Notenäquivalent, wie du auf dem Bild sehen kannst. Deine Punktzahl wird am Ende zusammengerechnet. Der Prozentrang ist schnell erklärt: er ergibt sich aus der Gesamtpunktzahl, wenn alle Teilnehmer eines Jahrgangs ihrer Leistung nach sortiert werdern. Die Auswertung auf dem Bild ist übrigens von Jakob, einem unserer Dozententrainer.
Damit am Ende so ein fertiges Ergebnis wie im Bild entsteht, werden mehrere Schritte durchlaufen.
Wie wird der Testwert berechnet?
Der Testwert wird ebenfalls in manchen Hochschulauswahlverfahren verwendet, weshalb wir hier etwas genauer darauf eingehen. Am Anfang steht natürlich erstmal dein Kreuz im Multiple-Choice-Test. Bei den meisten Aufgabengruppen musst du davon insgesamt 24 machen. Je nachdem, wieviele Richtige du hast, erhältst du für jede gelöste Aufgabe Punkte. Eine Nebenbemerkung zu den sogenannten „Einstreuaufgaben“: ITB baut immer 1-4 Aufgaben pro Aufgabengruppe ein, die nicht gewertet werden, bspw. um sie für das nächste Jahr zu testen.
Sagen wir mal, du erreichst 17 von 24 Punkten in der Aufgabengruppe „Schlauchfiguren“. Die Testentwickler ITB Consulting haben nun das Problem, alle Aufgabengruppen und Jahrgänge fair miteinander zu vergleichen. Möglicherweise ist es ja in diesem Jahr so, dass die Schlauchfiguren eigentlich besonders schwer waren und die meisten Teilnehmer nur 13 Punkte hatten, du aber mit deinen 17 positiv herausstichst. In anderen Jahrgängen wärst du vielleicht mit 17 Punkten nur im Mittelfeld. Also hat sich ITB einen Kniff ausgedacht: Es wird ein Median gebildet, also der Punktwert für den genau die Hälfte aller Teilnehmer einen besseren bzw. schlechteren Wert haben. Es folgt etwas höhere Mathematik. Die Ergebnisse werden anhand einer Normalverteilung mit der Standardabweichung von 10 aufgetragen, wodurch sich dank der Stochastik ein ziemlich homogenes Bild ergibt (siehe unten). Angenommen, der Medianwert beträgt 14. In diesem Fall hätte genau die Hälfte aller Teilnehmer 14 Punkte oder besser geschafft – die andere Hälfte wäre schlechter. Wie im Bild zu sehen, ist der mittlere Testwert, der ja diesen 14 Punkten entspricht, genau 100 und kommt am häufigsten vor. Dies entspricht gleichzeitig dem Prozentrang 50. Zu den Enden hin läuft die Funktion schlank aus, da ja sowohl die sehr guten als auch die sehr schlechten tendenziell seltener sind als die mittelguten.
Du lägst mit deinen 17 Punkten also wahrscheinlich deutlich über 100. Die Frage ist: wieviel? Es gibt diverse Möglichkeiten, auf den genauen Testwert zu kommen. Die einfachste ist es, anhand des Prozentranges auf den Wert zu schließen. Für eine solche Funktion gilt nämlich, dass innerhalb einer Standardabweichung (also Testwerte 90-110) genau 68% aller Teilnehmer liegen. Um das auf dem Bild unten nachzuvollziehen: die beiden roten Linien grenzen diesen Bereich ein. In der Fläche dazwischen (Standardwerte zwischen 90 und 110) liegen genau 68% aller Teilnehmer (jeweils 34% auf der einen bzw. anderen Seite von 100). In dem Feld zwischen 80 und 90 liegen nur noch 14% aller Teilnehmer, genau wie in dem Feld zwischen 110 und 120. Es bleiben nach Adam Ries nun nur noch 4% übrig. Diese 4% sind die Extremisten unter den Teilnehmern: Sie liegen am Anfang und am Ende des Spektrums unter der 80 bzw. jenseits der 120. Im Bild unten siehst du das schematisch dargestellt.
Kurzum: Mit einem Standardwert von 100 lässt du genau 50% der Konkurrenz hinter dir. Da wir für dich aber von einem Standardwert von 110 ausgehen, lässt du nun schon 88% aller Teilnehmer hinter dir alt aussehen – zumindest im Untertest „Schlauchfiguren“. ITB Consulting veröffentlicht jedem Teilnehmer praktischerweise die genauen Durchschnittswerte des Tests. Was für dich von all dem wichtig zu wissen ist: jedem Prozentrang lässt sich eindeutig ein Testwert zuordnen. Diese Zuordnung ist immer gleich, also lässt sich vom einen auf das andere schließen und umgekehrt. Hier siehst du als Beispiel von Prüfungsergebnissen das einer der letzten Jahrgänge:
Beispiel von Prüfungsergebnissen
Erreichte Punktzahlen aller Testteilnehmer (links) und das persönliche Ergebnis (rechts)
Wie wird das Notenäquivalent berechnet?
Das Notenäquivalent wird genauso berechnet. Interessanterweise weisen die Abiturnoten jedes Jahr die gleiche Streuung auf, wobei die meisten Schüler ein durchschnittliches Abitur erreichen (2-3). Nur die wenigsten erreichen tatsächlich Notenschnitte von 4,0 oder 1,0. ITB Consulting nimmt nun einfach die Normalverteilung bei den Abi-Noten an und ordnet dem Median die Note 2,5 zu. Die Ergebnisse des diesjährigen TMS und legt sie einfach gesprochen mit denen des Abiturs übereinander. Danach wird nach dem gleichen Schema wie oben der Standardwert in in eine Note umgerechnet. Auch hier: Der Prozentrang lässt sich in eine Note übersetzen.
Was ist bei der Aufgabengruppe „konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten“ anders?
An der Notenberechnung ändert sich rein garnichts. Der Unterschied liegt in der Natur der Übung: Während es bei allen anderen Aufgabengruppen keinen Abzug für falsche Antworten gibt, soll man in dieser Aufgabe eben sorgfältig arbeiten und keine Fehler machen. Fehler werden nämlich von der erreichten Punktzahl abgezogen. Daher: In allen Aufgabengruppen IMMER alle Kreuze setzen, selbst wenn ihr keine Zeit mehr zum Bearbeiten habt (RATEN!) – in 20% aller Fälle werdet ihr ein Kreuz richtig setzen. In der Aufgabengruppe „konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten“ dagegen langsamer und bedachter vorgehen, um Fehler zu vermeiden.
Vorbereitung auf den TMS
Wie sich die ca. 12.000 Teilnehmer auf den TMS vorbereiten, konnten wir in den letzten Jahren durch Umfragen unter Prüflingen vor Ort relativ gut bestimmen. Die weitaus meisten Teilnehmer bearbeiten Aufgaben in einem der TMS Bücher, wie auch Präpkurs Medizinertest sie anbietet. Viele dieser Prüflinge wiederum belegen aber ebenfalls ein TMS Seminar. Dieser Anteil ist nicht zuletzt durch Covid-19 im letzten Jahr deutlich gefallen. Präpkurs Medizinertest bietet Coronavirusbedingt 2020 und 2021 leider keine Vorbereitungskurse an.
Stand 2020
- Garkeine Vorbereitung: 10%
- Minimale Vorbereitung mit der TMS-Broschüre: 10%
- Literatur: 70%
- TMS Vorbereitungskurse: 10%
Weitere Möglichkeiten, die eher weniger genutzt werden, sind Onlineangebote und Einzeltrainings. Präpkurs Medizinertest bietet dir ebenfalls einen Onlinebereich mit vielen kostenlosen TMS Übungen an. Wir möchten dir im Folgenden die unterschiedlichen Vorbereitungsmethoden vorstellen:
TMS Literatur
Wie bereits erwähnt, ist Präpkurs Medizinertest selbst ein langjähriger Produzent von Übungsmaterialien, sowohl im Print- als auch im Onlinebereich, so dass wir natürlich nicht ganz neutral urteilen können. TMS Literatur ist zur Vorbereitung definitiv ein absolutes Muss. Wenn du dir TMS Vorbereitungsmaterial besorgst, achte darauf, dass die Aufgaben jährlich aktualisiert und den neuesten Änderungen im Test angepasst werden. Der Testveranstalter ITB Consulting hat seit vielen Jahren zwei Vorbereitungshefte mit jeweils einem kompletten TMS-Durchlauf auf dem Markt. Diese können dir einen Einstieg geben, enthalten aber ausschließlich Übungen ohne Lösungsansätze oder -strategien. Erstaunlicherweise wurden in der neuen Auflage zwei Aufgabengruppen nicht angepasst: so sind der Konzentrationstest und die Aufgabengruppe „Figuren Lernen“ nicht mehr auf dem Stand der Zeit. Wir empfehlen dir, dich zumindest rudimentär zum Thema Lösungsstrategien zu informieren. TMS Literatur kannst du vor allem zum Üben und Verfestigen deines Leistungsstands nutzen.
Präpkurs Vorbereitungsmaterial
TMS Vorbereitungskurse
TMS Vorbereitung in der Gruppe erlaubt ein besonders motivierendes Lernen und Üben, den Austausch mit anderen Gleichgesinnten und beinhaltet idealerweise das Training durch einen kompetenten Dozenten sowie ein tiefes und konzentriertes Eintauchen in die TMS Thematik ohne alltägliche Ablenkung. Solltest du dich für einen TMS Kurs entscheiden, ganz gleich, ob bei Präpkurs Medizinertest oder einem unserer Mitstreiter, achte darauf, dass eine TMS Testsimulation enthalten ist. Ebenfalls bietet Präpkurs Medizinertest eine Geld-Zurück-Garantie auch nach Kursbeginn an. Unserer Erfahrung nach haben Kunden sehr unterschiedliche Vorstellungen und belegen eventuell erstmals in ihrem Leben ein solches Seminar. Es sind einige Seminaranbieter mit negativen Rezensionen und Erfahrungsberichten im Markt aktiv; informier dich vorher entsprechend auf google o.ä. Im Jahr 2020 und voraussichtlich 2021 wird Präpkurs Medizinertest Coronabedingt leider keine Präsenzseminare anbieten.
Online Vorbereitung
Onlineangebote haben Vorteile und Nachteile. Auf der Habenseite steht definitiv die schnelle und leichte Verfügbarkeit, egal wo man sich grad aufhält. Manche Testteilnehmer empfinden das als angenehm und sind dadurch motiviert, zu üben. Nachteilig ist eindeutig, dass man am Computer nicht gut die Testsituation simulieren kann. Die Arbeit mit Zettel und Stift fühlt sich anders an und vielen fällt es schwerer, die Konzentration am Computer zu halten. Bedenke, dass du im Test in einigen Aufgabengruppen Notizen machen kannst und sollst, etwa in den Textaufgaben. In unseren Umfragen bereiteten sich wahrscheinlich auch deshalb relativ wenige Testteilnehmer auf die Art und Weise vor. Damit du trotzdem mit Zettel und Stift arbeiten kannst, bieten wir dir unsere Übungen auch zum Download in unserem Onlinebereich an. Übrigens: dort findest du auch unseren Konzentrationstest-Generator, mit dem du dir unbegrenzt solche Übungen erstellen und lösen kannst.
Der optimale Lernplan
Für eine tiefgreifende TMS Vorbereitung empfehlen wir dir einen hohen Aufwand, da der TMS kompetitiv bewertet wird, d.h. deine Leistung wird im Vergleich mit anderen bewertet. Da viele Teilnehmer sich erstaunlicherweise immer wieder recht wenig Mühe machen oder auf ihr Glück hoffen, hat man mit einer soliden Vorbereitung gute Chancen, weit nach vorn im Teilnehmerfeld zu landen.
Optimalerweise enthält deine TMS Vorbereitung:
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- Genaues Einlesen in die Aufgabengruppen und deren Regeln
- Durcharbeiten einiger Aufgaben ohne Kenntnis von Lösungsstrategien
- Erlernen von Lösungsstrategien zu sämtlichen Aufgabengruppen
- Einüben des Vorgehens zur Beschleunigung mit mindestens vier Durchgängen von allen Aufgabengruppen
- Wenigstens eine komplette Testsimulation am Schreibtisch oder im Kurs
- 40, optimalerweise 80 Stunden insgesamt
Verhalten am Testtag
Weitere Dinge, die zu beachten sind:
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- Kenne den Ort und den Weg dahin, um morgendliche Überraschungen zu vermeiden
- Lass dich nicht von anderen Teilnehmern nervös machen und meide ggf. solche Gespräche
- Nimm ausreichend Verpflegung und Getränke mit. Höherkettige Kohlenhydrate, bspw. in Vollkornprodukten, liefern dir auch über mehrere Stunden Energie für die anstrengenden Aufgaben
- Ausreichend Schlaf; am besten schon mehrere Tage vorher mit einem passenden Schlafrythmus beginnen
- Plane genügend Zeit für Registrierung und Garderobe ein – mindestens eine Stunde vor Testbeginn (10.00)
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Außerdem musst du dich am Testort natürlich ausweisen können und musst deine TMS-Einladung dabei haben. Weitere Formalia, wie die Auswahl deiner Stifte, findest du auf der offiziellen tms-info.org.
Grob gesagt kannst du (nicht) folgende Dinge mit in den Testraum nehmen:
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- Unbedingt: schwarze Filzstifte oder Fineliner. Kugelschreiber werden nicht akzeptiert und Stifte werden nicht am Testort gestellt
- Personalausweis, TMS-Einladungsschreiben
- Durchsichtiger Beutel mit Speisen und Getränken
- Nicht tickende, ohne weitere Funktionen ausgetattete (Stopp-)uhr
- Ggf. Einverständniserklärung der Eltern
- Hier findest du die ausführlichen Angaben von tms-info.org
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Die Bewerbung auf deinen Studienplatz
Auch wenn es zuletzt großen Aufruhr über zukünftige Änderungen im Auswahlverfahren gab, beschreiben wir hier zunächst mal den Status Quo des Bewerbungs- und Auswahlverfahrens an deutschen Universitäten; weiter unten findest du die aktuellen Neuerungen. Grundsätzlich gilt: Das Auswahlverfahren ist in Deutschland zentralisiert und läuft einzig und allein über hochschulstart.de. Diese Agentur ist für die Verteilung der Studienplätze in Deutschland u.a. für Human- und Zahnmedizin zuständig, um ein Bewerbungschaos wie in anderen Studiengängen zu vermeiden und eine möglichst transparente Vergabe der begehrten Studienplätze zu gewährleisten.
Bewerbungsquoten
Jede Universität weist dort drei Quoten aus: die Abiturbestenquote, die schulnotenunabhängige „zusätzliche Eignungsquote“ (ZEQ) und die Quote des „Auswahlverfahrens der Hochschule“ (kurz: AdH). Man kann sich das Angebot an Studienplätzen für jede Uni wie einen Kuchen vorstellen: 30 % der Plätze gehen an die Abiturbesten. Diese Quote ist gesetzlich festgelegt; d.h. Hochschulen haben keine Möglichkeit, darauf Einfluss zu nehmen. 60 % stehen für das AdH zur Verfügung. Mit diesen Plätzen darf die Uni machen was sie will – solange die Regeln für die Vergabe fair und nachvollziehbar sind und die Universität mindestens zwei weitere Kriterien berücksichtigt – in der Regel sind das Studierfähigkeitstests wie der TMS. Zuletzt entfallen 10 % auf die ZEQ. Die ZEQ ist dem AdH insofern ähnlich, als dass die Hochschulen hier ihre Kriterien selbst anlegen. Die Abiturnote ist hier nicht notwendigerweise Teil des Auswahlverfahrens. Im ZEQ können bis zum Wintersemester 2021/22 letztmals Wartesemester als Kriterium eingerechnet werden. Das Verfahren dazu ist etwas komplex und kann auf Hochschulstart.de eingesehen werden. Die Wartezeitquote, in der auschließlich Wartezeit als Kriterium herangezogen wurde, ist seit 2019 nicht mehr existent. Das AdH und die ZEQ können außerdem Kriterien wie Berufsausbildungen, Berufstätigkeit, Ehrenämter, außerschulische Leisterungen und – wichtig – den Test für medizinische Studiengänge berücksichtigen.
Eine hartnäckige Legende besagt, dass die Universitäten ihre Auswahlgrenzen selbst festlegen: das Gegenteil ist der Fall. Die Universitäten melden vielmehr an hochschulstart.de ihre Kapazitäten, sagen wir z.B. 200 Plätze. Hochschulstart listet die Bewerber dann ihrer Rangfolge nach auf und zieht einen Schlussstrich nach dem 200. Bewerber. Dieser zuletzt ausgewählte Bewerber entspricht dann dem Numerus clausus (NC). Wenn dieser eine Abiturnote von 1,5 hat, so liegt genau bei diesem Wert die Auswahlgrenze.
Entsprechend der Quoten kannst du auf Hochschulstart.de die Auswahlgrenzen der letzten Jahre einsehen. Beachte, dass in den letzten Jahren viele Änderungen eingeflossen sind und die Auswahlgrenzen erst seit 2020 wieder als repräsentativ für deine heutige Bewerbung angesehen werden dürften.
Das Auswahlverfahren der Hochschulen & Die Zusätzliche Eignungsquote
Über das AdH/ZEQ werden zusammen 70 % aller Studienplätze vergeben. Die Universitäten haben hier die Möglichkeit, kreativ zu werden und ihre eigenen Kriterien festzulegen. Und dabei verhalten sie sich durchaus sehr divers: viele nutzen eigene Berechnungen, die Berufserfahrungen eines Bewerbers, gesellschaftliches Engagement, Auswahlgespräche oder Hochschulzugangstests wie TMS und Hamnat einbeziehen. Dass weitere Kriterien als die deutschlandweit sehr schlecht vergleichbare Abiturnote verwendet werden sollen, hat das Bundesverfassungsgericht zuletzt noch einmal bestätigt. Da für die Unis eigene Auswahlverfahren mit Kosten und hohem Aufwand verbunden sind, benutzen viele einfach die bestehenden Tests wie den TMS. Dieser wird anschließend in einer von Uni zu Uni unterschiedlichen Form auf die Abiturnote angerechnet. Die Regeln dafür findest du ebenfalls auf hochschulstart.de. Da AdH/ZEQ wesentlich schlechter als die Abiturbestenquote zu vergleichen sind, findest du auch nicht zu jeder Uni eine eindeutige öffentlich einsehbare Auswahlgrenze. Diese muss man z.T. mühsamer Kleinstarbeit auf den Websites der Universitäten zusammensuchen. Darin liegt allerdings auch eine Chance: nicht viele Bewerber machen sich diese Mühe, so dass du mit einer besonders passenden Bewerbung, die auf deine Stärken und Qualifikationen abgestimmt ist, sehr viel Boden gutmachen kannst. Die Auswahlgrenzen des letzten Semesters (WS 2020/21) findest du hier: Auswahlgrenzen.
Neuerungen seit 2017
In den letzten Jahren kam viel Bewegung in den Bewerbungsprozess für das Medizinstudium. Es begann mit einem Entscheid des Verfassungsgerichts, das mehrere Mängel konstatierte; nicht zuletzt, dass die innerdeutschen Abiturnoten aufgrund der heterogenen Bildungspolitik quasi nicht vergleichbar sind. Es zwang die Hochschulen daraufhin, ein Testverfahren zu nutzen, das transparent deutschlandweit vergleichbar sein sollte. Mehr und mehr Hochschulen legten sich zuletzt auf den TMS fest. Ein weiterer Kritikpunkt war die Wartezeitquote: sie war zwar ein netter Versuch, einen Ausgleich zu den vielen 1,0-Bewerbern zu schaffen, jedoch lagen die Wartezeiten zuletzt bei 14 Wartesemestern, also höher als die reguläre Studiendauer selbst. Mit dieser Wartezeit war somit auch nur wenigen Leuten wirklich geholfen. Man bedenke nur, man besteht nach sieben Jahren Wartezeit die Anatomie-Klausur nicht… Die Wartezeitquote wurde daraufhin abgeschafft. Die daraus freiwerdenden Studienplätze sind nun den verbleibenden beiden Quoten (s.o.) zugeordnet. Für Bewerber mit hoher Wartezeit wurden Übergangsquoten vereinbart. Abiturienten des Jahrgangs 2019 sind davon allerdings ausgenommen.
Alle Angaben auf dieser Website sind ohne Gewähr. Bitte informiere dich stets auch selbstständig bei hochschulstart.de und tms-info.org über aktuelle Vorgaben und Gesetzmäßigkeiten.
Bewerbung mit dem TMS oder Berufsausbildung
Bewerbung mithilfe des TMS
In den letzten Jahren zeichnete sich ein deutlicher Trend bei den Universitäten ab, vermehrt alternative Kriterien in das Auswahlverfahren ihrer Studenten einzubeziehen. Der TMS wird aber grundsätzlich nur im AdH & ZEQ und nicht in der Abiturbesten-/Wartezeitquote gewertet (s.o.). Gleiches gilt für Hamnat, Berufsausbildungen und sonstige Leistungen. Mehr und mehr Fakultäten beziehen den TMS in ihr Auswahlverfahren ein. Aufgrund der großen Diversität, wie der TMS an den einzelnen Hochschulen gewertet wird und da häufig der TMS nicht allein zählt, sondern mit anderen Faktoren wie Berufsausbildungen verrechnet wird, sprengt die genaue Darstellung dieses Sachverhalts den Umfang dieses Artikels. Wenn du dich diesbezüglich weiter informieren möchtest, empfehlen wir dir den Direktlink zu Hochschulstart, wo alle Auswahlverfahren aufgelistet sind. Wir empfehlen dir dringend, dich mit dem Thema zu befassen, da viele andere Bewerber dies nicht tun. Wenn du dir dafür etwas Zeit nimmst, kannst du gegenüber diesen Bewerbern sehr viel Boden gut machen.
Universitäten mit TMS-Wertung im AdH
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- Aachen
- Bochum
- Erlangen-Nürnberg
- Frankfurt
- Freiburg
- Gießen
- Göttingen
- Halle (Saale)
- Heidelberg
- Heidelberg-Mannheim
- Kiel
- Köln
- Leipzig
- Lübeck
- Mainz
- Marburg
- München
- Oldenburg
- Marburg
- München
- Regensburg
- Tübingen
- Oldenburg
- Ulm
- Würzburg
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Bewerbung mit einer Berufsausbildung
Neben dem Test für medizinische Studiengänge sind vor allem Auswahlgespräche und Berufsausbildungen beim AdH interessant. Mittlerweile gibt es in Deutschland eine ganze Reihe von Universitäten, die eine solche Ausbildung honorieren. Dies macht insofern Sinn, als dass sehr viele dieser Absolventen bereits ihr fachspezifisches Interesse mehr als unter Beweis gestellt haben, Lebenserfahrung besitzen und thematisch gut vorbereitet sind. Infrage kommen sehr viele Berufe vom Krankenpfleger bis zum Logopäden, die jedoch nicht an jeder Universität gleichermaßen berücksichtigt werden. In den allermeisten Fällen werden nur abgeschlossene Berufsausbildungen angerechnet. In manchen Fällen wird auch weitergehende Berufserfahrung honoriert.
Folgende Berufsausbildungen kommen in Frage
Altenpfleger, Anästhesietechnischer Assistent, Arzthelfer, Chirurgisch-technischer Assistent, Diätassistent, Ergotherapeut, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger, Hebamme/Entbindungspfleger, Krankenschwester/-pfleger, Logopäde, Masseur sowie medizinischer Bademeister, Medizinischer Fachangestellter, Medizinisch-technischer Laborassistent, Medizinisch-technischer Radiologieassistent, Medizinisch-technischer Assistent für Funktionsdiagnostik, Notfallsanitäter, Operationstechnischer Assistent, Orthoptist, Pharmakant, Pharmazeutisch-technischer Assistent, Physiotherapeut, Podologe, Rettungsassistent, Veterinärmedizinisch-technischer Assistent, Zahnarzthelfer, zahnmedizinischer Fachangestellter.
Wenn du dich diesbezüglich weiter informieren möchtest, empfehlen wir dir den Direktlink zu Hochschulstart, wo alle Auswahlverfahren aufgelistet sind. Wir empfehlen dir dringend, dich mit dem Thema zu befassen, da nämliche viele andere Bewerber dies nicht tun. Wenn du dir dafür etwas Zeit nimmst, kannst du gegenüber diesen Bewerbern sehr viel Boden gut machen.
Alle Angaben auf dieser Website sind ohne Gewähr. Bitte informiere dich stets auch selbstständig bei hochschulstart.de und tms-info.org über aktuelle Vorgaben und Gesetzmäßigkeiten.
Weitere Wege ins Medizinstudium
Studienplatzklage
Die in den vergangenen Jahren populärsten „alternativen“ Wege ins Medizinstudium waren die sogenannte „Studienplatzklage“ und der Weg ins Ausland. Während Klagen heute praktisch keine Rolle mehr spielen, boomt der Auslandsmarkt privater Universitäten, die mitunter auf deutsch unterrichten. PräpkursMedizinertest liegt es fern, Bewerbern von Rechtsmitteln abzuraten, allerdings sind die Erfolgsaussichten gering und die Anwaltskosten wesentlich höher als ein TMS Vorbereitungskurs. Um konkret zu werden: Meistens beginnt das Spektrum bei ca. 10.000€ und hängt davon ab, wieviele Fakultäten man verklagen möchte. Die Beratung bei einem Anwalt ohne Klage ist bedeutend günstiger und die Prüfung des Falles geht bei ca. 1.000€ los. Mittlerweile gibt es einige darauf spezialisierte Anwälte. Da die Klagen ohnehin länger dauern, sollte man in dieser Zeit definitiv auch die wesentlich erfolgsversprechenderen Optionen in Anspruch nehmen – das heißt: Lernen für den TMS, MedAT & Co. Fazit: Wer das nötige Kleingeld und die Geduld mitbringt, kann das Abenteuer Studienplatzklage durchaus wagen, doch auch bei den Klagen ist die Konkurrenz mittlerweile groß.
Auslandsuniversitäten
Viele Deutsche und Österreicher studieren mittlerweile im Ausland. Wieviele es sind, darüber sind keine genauen Zahlen bekannt. Das Angebot ist sehr unterschiedlich in den verschiedenen Ländern. Besonders populär ist mittlerweile Osteuropa, insbesondere Lettland und Ungarn geworden. Die Gründe können die verhältnismäßig leichten Zugangsbeschränkungen oder aber die Sprache sein. Beispielsweise existiert im ungarischen Pecs ein englisch- und sogar ein deutschsprachiger Medizinstudiengang. Natürlich nehmen die Universitäten aber die deutschen Studenten nur bevorzugt auf, wenn diese auch für ihr Studium zahlen. Leicht kommt man auch hier auf Summen von vielen tausend Euro und längst nicht mehr jeder Bewerber wird heute noch genommen. Budapest bietet mittlerweile auch ein einjähriges Vorstudium an, mithilfe die Bewerber erhöhte Chancen haben sollen. Die Möglichkeit besteht aber, eine hohe Geldsumme damit in den Sand zu setzen. Viele Medizinstudenten spekulieren darauf, nach dem Physikum bzw. dem 2.Studienjahr einen Platz im 2.Studienabschnitt („Klinik“) an einer deutschen Universität zu ergattern. Doch längst nicht alle erhalten einen. Im Zweifel ist für die Bewerbung auf das 3.Studienjahr in Deutschland nämlich erneut die Abiturnote maßgeblich. Dennoch kennt jeder „Kliniker“ irgendeinen sogenannten „Ungarn“, welcher den Wechsel geschafft hat. Wer sich dafür entscheidet, sein komplettes Studium im Ausland zu absolvieren, muss unter Umständen ein Anerkennungsjahr als Arzt nach dem Studium machen. Das komplette Angebot ausländischer Universitäten hier darzstellen, würde den Umfang des Artikels sprengen. Fazit: Auch Universitäten im Ausland sind mitunter ein teures Vergnügen, jedoch sind die Chancen auf einen Studienplatz wesentlich höher als bei einer Studienplatzklage.
Losverfahren
Das Losverfahren ist wohl der skurrilste Weg zum Studienplatz. Der Hintergrund ist, dass ein Bewerber über Hochschulstart, der einen positiven Bescheid nicht annimmt, eine Lücke hinterlässt. Normalerweise gibt es dafür ein Nachrückverfahren, in welchem die direkt nachrangigen Bewerber aufrücken. Bis Hochschulstart aber bemerkt, dass der 1.Bewerber den Platz nicht annimmt bzw. seine Frist verstreichen lässt, vergehen einige Tage. Nun gibt es den theoretischen Fall, dass auch der zweite Bewerber den Platz nicht annimmt. Und wieder vergehen einige Wochen. Für genau diesen Fall gibt es sogar ein zweites Nachrückverfahren. Zu diesem Zeitpunkt hat das Studium normalerweise längst begonnen. Sollte aber auch der 2.Nachrücker nicht antreten, kann die Universität den Platz verlosen: dafür ist die Bewerbung mit einer Postkarte an jeder Universität seperat nötig. Dass es Plätze im Losverfahren überhaupt gibt, ist selten und in jedem Jahr natürlich unterschiedlich. Die Zahlen solcher erfolgreichen Bewerbungen sind extrem niedrig und die Chancen entsprechend schlecht. Nichtsdestotrotz: probier dein Glück!
Alle Angaben auf dieser Website sind ohne Gewähr. Bitte informiere dich stets auch selbstständig bei hochschulstart.de und tms-info.org über aktuelle Vorgaben und Gesetzmäßigkeiten.